Nina Naseweis

Kindertheater mit echten Mäusen


Grüß Gott,

 

mein Name ist Nina Naseweis.
Ich bin der Star vom Mäusetheater Traumaus. Aber sagen Sie das bitte nicht den anderen Hauptdarstellerinnen, die hören das gar nicht gerne.
Unser Ensemble besteht aus vier bis sechs Farbmäusinnen.
Nur Weibchen. Das gibt weniger Stress, sagt das wundersame Weib. Das ist unsere Direktorin. Natürlich heisst sie nicht wirklich so.
Ihr richtiger Name ist Nicola Kasper. Wir treten oft auf mittelalterlichen Veranstaltungen auf wo eine Sprache gesprochen wird, die alt klingt. Und da heisst Weib nämlich einfach Frau.


Bei ihr haben wir ein gutes Leben in einem geräumigen Käfig.

Ein Kind hat mal gesagt, bei uns sieht es aus wie auf einem Abenteuerspielplatz. Ich hoffe, das ist keine Beleidigung. Wir sind schon manchmal ein bisschen unordentlich, obwohl wir wissen, dass die Besucher immer gerne in unseren Käfig schauen. Dann machen wir Ihnen oft die Freude und zeigen uns, laufen im Rad oder klettern über die Hängebrücke, obwohl wir ja eigentlich lieber Tags schlafen als Nachts. Aber das ist schon o.k. Wir wechseln uns einfach ab und es ist ja nur während der Veranstaltungen. Außerdem kriegen wir ja auch lecker Futter und ein schönes zu Hause.

Von Nix kommt Nix.


Immerhin geht es uns so gut, dass die Tierärztin vom Veterinärsamt einen Zettel unterschrieben hat.
Erlaubnis nach § 11 im Tierschutzgesetz nennt ihr Menschen das. Damit dürfen wir uns offiziell zur Schau stellen.


Natürlich macht uns unsere Arbeit auch viel Spass.
Beim Mäusetheater Traumaus dürfen wir auf einer Burg herumklettern. Das wundersame Weib redet nur die ganze Zeit. Manchmal weiß ich gar nicht, ob die Zuschauer ihr überhaupt zuhören. Sie sind immer voll begeistert von uns, vor allem wenn wir etwas anderes machen, als wir sollen. Das wundersame Weib tut dann immer ganz verzweifelt, aber schliesslich muss sie doch auch über unsere Kapriolen lachen. Spaß muss sein.


Schön finde ich auch, dass Kinder mithelfen dürfen, zum Beispiel beim Zaubern. Dadurch ist jede Vorstellung anders, auch wenn wir immer das gleiche Stück spielen.


Außer in der Weihnachtszeit. Da spielen wir das Krippenspiel. Um den Menschen die wahre Bedeutung des Weihnachtsfestes bewusst zu machen. Das sind nämlich nicht nur die Geschenke. Sagt das wundersame Weib.
Was ja auch kaum jemand weiss ist, dass damals ohne uns Mäuse alles ganz anders gekommen wäre. Das wissen wir aber ganz genau. Durch mündliche Überlieferung. Unsere Vorfahren waren nämlich dabei.


Eine völlig andere Nummer ist Clown Frau Kasper. Da ist das wundersame Weib ein Clown. Sie war sogar extra auf einer Schule dafür.

Und ich bin der einzige Star: die wilde Bestie. Ich bin wahnsinnig gefährlich, und Clown Frau Kasper hat fürchterliche Angst vor mir.

Aber alles wird gut, weil die Kinder mich zähmen. Das finde ich super: hier führen die Zuschauer mir Kunststücke vor, nicht umgekehrt! Eine richtige kleine Zirkusvorstellung mit Jonglage und Seiltanz und solchen Sachen. Die Erwachsenen im Publikum freuen sich auch immer sehr darüber.
Das führen wir natürlich nicht auf mittelalterlichen Veranstaltungen auf. Das viele bunte Zirkusspielzeug gab es damals ja noch gar nicht.
Damit spielen die Kinder gerne, wenn gerade keine Vorstellung ist. Ich hab ja immer ein bisschen Angst, dass da mal was passiert, ein Kind sich weh tut. Obwohl ja nichts Gefährliches dabei ist. Und im Nofall ist Nicola Kasper auch gut versichert.
Auf mittelalterlichen Veranstaltungen haben wir auch Spielsachen. Stelzen zum Beispiel und Seile und Ringewerfen.


Oder wir machen das Mäuseroulette zwischen den Vorstellungen. Das ist ein kleiner Burgplatz. Rundrum sind lauter hübsche kleine Häuschen und in der Mitte ein Brunnen. Die Leute setzen ein bisschen Geld auf die Häuser.

Dann wird eine von uns Mäusinnen auf den Brunnen gesetzt und wir laufen in ein Haus rein. Wer auf das richtige Haus getippt hat, bekommt eine niedliche Plüschmaus als Hauptgewinn, die anderen eine Trostmaus zum Essen.
In der Weihnachtszeit spenden wir das Geld gerne für einen guten Zweck.

Wir kriegen ja unsere Gage und brauchen uns keine Sorge um unser Futter zu machen.

Am allermeisten aber liebe ich es, wenn die Kinder mich streicheln. Leider geht das zur Zeit nicht, wegen Corona.

Das wundersame Weib Clown Frau Kasper setzt mich dann auf die kleinen Händchen. Die Kinder richten ihre ganze Aufmerksamkeit auf mich und strahlen vor Freude. Die Eltern fotografieren wie verrückt.


Sie sehen also: beim Mäusetheater Traumaus und bei Clown Frau Kasper ist immer etwas los!


So, jetzt aber genug erzählt. Der Morgen naht und ich gehe gleich schlafen.
Wenn Sie mehr erfahren möchten, engagieren Sie uns doch einfach.




Guten Tag! wünscht Ihnen

 

Ihre Nina Naseweis

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